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Berichte

Senator Peter Tschentscher ehrt Paul Marcus posthum, dessen Bild Ulla Wolfram, stellv. Distriktsvorsitzende, in Händen hält.

12.02.2018

2. Neujahrsempfang der SPD Groß Borstel

H.V.

„Ni byggde en 'bro' mellan Groß Borstel och Stockholm“

Zu dem diesjährigen Neujahrsempfang der SPD kam der Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher ins Stavenhagenhaus, um besondere Mitglieder zu ehren. Zunächst überreichte er einem Sozialdemokraten mit einem engagierten Lebensweg für die Gesellschaft eine Ehrenurkunde für seine 50-jährige Mitgliedschaft. Posthum ehrte er sodann ein Mitglied, das 1921 in die SPD eintrat: Dr. Paul Marcus. Mit seiner Familie lebte er als ehrenvoller Hamburger Bürger und jüdischer Jurist in Groß Borstel.

1933 kam das abrupte Ende. Es hinterließ in der Familie, in Groß Borstel und darüber hinaus tiefe Spuren. Die schwedische Staatsbürgerschaft seiner Ehefrau und Mutter der Kinder ermöglichte der Familie die Emigration nach Stockholm; Paul Marcus konnte noch kurz nach seinem Berufsverbot als Jurist, dass 1938 ausgesprochen wurde, ihr in letzter Minute der Familie folgen, die bereits 1934 emigiert war.

Zur Ehrung auf dem Neujahrsempfang reisten vier Familienmitglieder aus Schweden an. Ihnen übergab Senator Tschentscher mitfühlend und anerkennend die Ehrenurkunde. Die noch lebende 99-jährige Tochter Britta richtete durch eine Telefonschaltung ihre bewegenden Grüße auf Deutsch direkt an Groß Borstel! Stefan Björnson, ihr Sohn, äußerte spontan, dass er sich jetzt ein bisschen wie ein Hamburger fühle. Auch das verlieh der Veranstaltung eine ganz besondere Prägung, die sich auf alle Teilnehmer übertrug.

„Sehr persönlich und einfühlsam wurde von Senator Tschentscher auf das Leben der zu ehrenden Mitglieder eingegangen. Besonders fiel auf, dass er nicht sich mit Politfloskeln, sondern die zu Ehrenden in den Mittelpunkt stellte“, sagte dazu ein Gast des Abends.

Der folgende Vortrag von Herrn Dr. Hans-Heinrich Nölke mit teils intimen Einblicken in das Leben der Familie Marcus, den dazu gezeigten Bildern und Filmen und der Hervorhebung der künstlerischen Werke von den Söhnen Gert Marcus und Ingolf Dahl war wieder ein gelungener Schritt, die in Vergessenheit geratene Familie in unseren Stadtteil zurück zu holen. Vertieft wurde dieses Gefühl durch die anschließend ungewohnte Musik von Ingolf Dahl. Sie wurde nach einer hilfreichen Einführung durch das Hamburger Klavierduo Friederike Haufe und Volker Ahmels aufmerksam und konzentriert aufgenommen und hat ihren verdienten Beifall gefunden.

Über die besonders künstlerisch in Schweden und den USA bekannten Sohne von Paul Marcus, Gerd Marcus und Ingolf Dahl, wurde u.a. schon im Groß Borstler Boten vom Januar 2018 ausführlich berichtet. Der Verein „Initiative Marcus und Dahl“ machte erneut an diesem Abend den Brückenschlag zur Familie nach Schweden möglich.

Dem Enkelsohn Peter Markus ist es zu verdanken, dass diese familiären und historischen Informationen, die sein Vater Holger, Ingenieur und Sohn von Paul Marcus, sammelte und aufhob, noch erhalten und unter anderem auch zu uns gelangt sind.

Nach diesen Einblicken in die Vergangenheit der Familie Marcus und Groß Borstels folgten noch lebhafte Gespräche und angeregte Diskussion in der Bauerndiele - sei es auf Deutsch, Englisch oder Schwedisch.

Françoise Ribeyrolles-Marcus, die Ehefrau von Gert Marcus, sagte zum Abschluss:

„Ni byggde en 'bro' mellan Groß Borstel och Stockholm“!
Ihr habt eine Brücke gebaut zwischen Groß Borstel und Stockholm!

Margrit Springhorn

Kommentare von Teilnehmern des Empfangs