arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Berichte

29.05.2018

Britta hört uns zu…

Auf unserem Neujahrsempfang im Februar wurde Paul Marcus, der Vater von Britta, postum für seine Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Er trat 1922 in Groß Borstel in die SPD ein. 1937 konnte er als Jude noch in letzter Minute nach Schweden fliehen. Seine Familie war schon 1933 dorthin ins Exil gegangen. Die jüngste Tochter Britta war zu der Zeit 14 Jahre alt. Einige Mitglieder der Familie Marcus reisten zu unserem Empfang extra aus Stockholm an. Britta, seinerzeit 99 Jahre alt, war leider nicht mehr in der Lage dazu. Sie ist erblindet. Per Videoschaltung grüßte sie uns in Groß Borstel sehr herzlich.

Der Kontakt zur Familie ergab sich für uns durch den Verein „Initiative Marcus und Dahl“.

Zum 100-jährigen Geburtstag Brittas am 12.Mai 2018 wurden wir von der Familie nach Stockholm eingeladen. Für unseren Distrikt reiste auch ich mit.

Durch die Unterstützung von Jörg Lewin konnten wir ein persönliches Glückwunschschreiben von unserem ersten Bürgermeister Peter Tschentscher mit nach Schweden nehmen. Peter war der Festredner unseres Neujahrsempfangs in diesem Jahr.

Jörg war es auch, der das Glückwunschschreiben unseres Distriktes ins Schwedische übersetzte. So konnten es auch die Geburtstagsgäste verstehen, was dankbar und anerkennend bemerkt wurde. Britta bat mich, ihr das Schreiben auf deutsch vorzulesen. Sie erkundigte sich dann nach dem „schönen Groß Borstel". Sie sagte: „Ich fühle mich als Hamburgerin, bin ja da geboren, wir lebten dort sehr wohl und schön, ich bin in die gute Lichtwarkschule gegangen und Hamburg ist eine wunderbare Stadt.“

Abschließend ermahnte uns Britta: „Ihr sollt politisch in der SPD weitermachen - gegen das Vergessen - das ist wichtig!“

Ein langer Händedruck besiegelte das Versprechen.

Ulla Wolfram
im Mai 2018